Home Bürgerinfo Aktuelles Tourismus Veranstaltungen Annodozumol Kontakt Impressum Verfolgung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland
Der Anteil der Juden an der - größtenteils christlichen - Bevölkerung Deutschlands schwankte seit dem Mittelalter immer um nahezu 1%.  Als Minderheit wurden sie
über Jahrhunderte ausgegrenzt, ausgewiesen, verfolgt und ermordet; eine Begleiterscheinung des Christentums.
Einige christliche “Argumente” gegen die jüdische Minderheit:
Christusmörder: Die Juden aller Zeiten sind für Christi Tod verantwortlich.
Leugner der Göttlichkeit Christi: eine offene und alltägliche Herausforderung und Geringschätzung der Christen; weil die Christen den richtigen Weg gehen, ,
gehen die Juden einen betrügerischen.
Juden galten als Teufel, Hexer und Magier
Hostienfrevler (Beschaffung geweihter Hostien, um diese durch Zerschneiden oder Zerstechen zu schänden und damit die Marter Jesu Christi am Kreuz zum Hohn nachzuvollziehen)
Brunnenvergifter (als Ursache für Pest etc.)
Ritualmorde: Juden bedürften des Blutes von Christenkindern für ihre Mazzen beim Pessach und zu verschiedenen magischen oder medizinischen Zwecken.
Martin Luthers Antisemitismus war so  heftig und einflussreich, dass ihm eigentlich ein Platz im Pantheon der Antisemiten gebühren würde. Die Kirche, die Luther bekämpfte, ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken
und denunzierte ihn und seine Anhänger als Ketzer und ….JUDEN.  Schon seit etwa 1230 stellten Judensau-Skulpturen an Kirchengebäuden Juden mit abstoßend wirkenden Körpermerkmalen und in Intimität mit
Schweinen dar. Christliche Zünfte und Gilden verdrängten Juden in von Christen verachtete Berufe, worauf man ihnen Wucher, Arbeitsscheu und Ausbeutung von Christen zuschrieb. Dieser gewaltige und abgrundtiefe
Hass machte es nahezu unvermeidlich, dass den Juden die Schuld für die Pest gegeben wurde und viele ihrer Gemeinden in Deutschland  - wie auch schon schon einmal zur Zeit der Kreuzzüge - vollständig und für alle
Zeit ausgelöscht wurden. Mitte des sechzehnten Jahrhunderts hatten die Christen die Juden fast vollständig aus Westeuropa gewaltsam verjagt.
Bis zum 18. Jahrhundert wurden die Juden vor allem wegen der “zerstörerischen Auswirkungen ihrer Religion” verfolgt. Mit Beginn der Aufklärung wurde diese Sichtweise zumindest durch eine politische und
gesellschaftliche Betrachtungsweise ergänzt, wenn nicht gar ersetzt. Jetzt wurden sie immer mehr als eine “Gruppe grundsätzlich amoralischer Asozialer” angesehen, die das Ziel verfolgten, die gesellschaftliche Ordnung
zu untergraben und den Deutschen die Kontrolle über Deutschland zu entreißen. Im 19. Jahrhundert verlor die religiöse Definition der Juden mehr und mehr an Gewicht, jetzt wurden sie als “Nation” oder politische Gemeinschaft
gesehen, was letztlich dazu führte, sie als “eigene Rasse” zu begreifen. Quer durch alle Parteien und Verbände war man sich nahezu einig, dass die Juden der deutschen Gesellschaft schadeten. Man stimmte darin  überein, dass
Judentum und Deutschtum unvereinbar waren. Die Konzeption des “bösartigen und zersetzenden Juden” war so mächtig, dass für alles, was in der Gesellschaft nicht stimmte, ob es nun gesellschaftliche  Strukturen, politische
Bewegungen oder wirtschaftliche Schwierigkeiten betraf, die Juden verantwortlich gemacht wurden. Es muss betont werden, dass dies nicht die Sichtweise antisemitischer Polemiker, sondern Auffassungen waren, die in der deutschen
Gesellschaft vorherrschten.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jhdts. wurde die völkisch begründete Konzeption des Deutschtums beherrschend. In den Augen der Deutschen wurde die Konversion zum Täuschungsmanöver. Selbst christliche Theologen zweifelten die
Wirksamkeit der Taufe an, weil Juden  das völkische Bewusstsein und die Charaktereigenschaften fehlten, um Christ und Deutscher zu werden. Die Juden wurden als Gefahr für Deutschland bezeichnet, die durch die Lösung der
“Judenfrage” beseitigt werden müsse. Letztlich müsse Deutschland “judenrein” gemacht und die “Schmarotzer und das Ungeziefer” beseitigt werden. Noch bevor Hitler die politische Bühne betrat, hatte sich die Ausschaltungs- in eine
Auslöschungsmentalität verwandelt. Allerdings war das wilhelminische Deutschland nicht bereit, die  organisierte Gewalttätigkeit zu dulden, die die Antisemiten verlangten. Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert fand kein Gegenbild
zum Antisemitismus institutionelle Unterstützung, von wenigen Ausnahmen in der SPD abgesehen. Erste Verbände erklärten sich in den 1890er Jahren für  “judenrein” (z.B. Deutschnationaler Handlungsgehilfenverband). In protestanti-
schen Kreisen gehörte der Antisemitismus zum guten Ton, aber auch unter Katholiken fand er allmählich Verbreitung.
Der unumstößliche Glaube der Eliten und großer Teile der Bevölkerung an die Existenz einer “Judenfrage”, führte zu der Annahme, die einzige Lösung bestehe darin, alles Jüdische in Deutschland zu “eliminieren”, also auszugrenzen und
zu beseitigen. Dieses Denken war so bedrohlich z. B. in die Institutionen des Bildungswesens eingedrungen, dass die Kultusministerien einiger deutscher Länder das Tragen von Hakenkreuzen und anderer antisemitischer Symbole
verboten. Doch viele Lehrer und Professoren ließen sich nicht abhalten. An die Zauberer und Hexen aus den Märchen ihrer Kindheit glaubten die
Erwachsenen nicht mehr, doch an “den bösen Juden” glaubten fast alle und viele von ihnen wurden willige Mörder und Helfershelfer.
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"Erstlich, das man jre Synagoga oder Schule mit feur
anstecke und, was nicht verbrennen will, mit erden
überheufe und beschütte, das kein Mensch ein stein oder
schlacke davon sehe ewiglich.” 
Luther-Zitat
"Es ist für uns Juden eine unerhörte Beleidigung und Herausforderung, dass Christen aus so genannten christlichen Ländern, die 2000 Jahre für das jüdische Leiden, besonders auch für die Ermordung von sechs Millionen Juden in Europa verantwortlich sind, sozusagen mit blutigen Händen zu uns kommen und uns ihren Glauben anbieten."  Rabbiner Dr. Alexander Karlebach aus Jerusalem
“Nicht Fürsten und fürstliche Mätressen schachern und feilschen um Staatsgrenzen, sondern der unerbittliche Weltjude kämpft für seine Herrschaft über die Völker. … Kein Volk entfernt diese Faust anders von seiner Gurgel als durch das Schwert.” Adolf Hitler, Mein Kampf
Jüdisches Leben Verfolgung