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Arzheimer Kirchen 2
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So stellt der Fabrikrat am 26. November 1883 den Antrag auf eine Kirchenkollekte in allen katholischen Kirchen des mit dem Regie-
rungsbezirk Pfalz deckungsgleichen Bistums Speyer. Diese Kollekte wird erst 1889 bewilligt und am 25. Dezember durchgeführt. Sie
erbrint 2.971,05 M. Das Bittgesuch um einen Staatsbeitrag wurde vom Fabrikrat bereits am 12. Oktober 1884 gestellt; doch erst am 13.
6. 1887 wurde der Zuschuß von 200,00 M bewilligt. Da im Bistum Speyer 1889 gleichzeitig viele Gemeinden Kirchenneubauten
beabsichtigen, schließen sich die Fabrikräte von Göllheim, Clausen, Arzheim, Biesingen, Niederwürzbach und Erfweiler zusammen und
beantragen eine gemeinschaftliche Geldprämienlotterie, ein damals übliches Verfahren, um die Mittel für einen Kirchenbau leichter aufbringen zu können. Lediglich Göllheim, Clausen,
Arzheim und Biesingen werden seitens der Bayerischen Regierung für eine gemeinschaftliche Lotterie vorgemerkt.
1884 lehnt der Fabrikrat die Pläne des Mainzer Baumeisters J. Lukas ab, da die vorgeschlagene Kirche zu klein erscheinet. Die Baukosten werden 1887 auf 55.000,00 bis 60.000,00 M
veranschlagt. Dann wird Architekt Wilhelm Schulte aus Neustadt/Haardt aufgefordert, den Bauplan zu entwerfen. Er legt ihn am 5. August 1896 der Regierung vor. Dieser Plan wurde
wie üblich dem Bischoflichen Ordinariat in Speyer zugeleitet und von Generalvikar Philipp von Pfeiffer (1830- 1908) aus grundsätzlichen Erwägungen heraus abgelehnt: "Indem wir uns
beehren, die Akten in obigem Betreff zurückzuleiten, können wir nicht umhin, uns abermals gegen die Annahme von Bauplanen auszusprechen, welche die Mittel der beteiligten
Gemeinden und die Hilfsquellen des öffentlichen Unterstützungsfonds in so maßloser Weise überschreiten. Wie schon in früheren Fällen anderer Fabrikräte haben wir auch diesmal
unter dem 17. September den Fabrikrat von Arzheim vor einem solchen über die Verhältnisse hinausgehenden Unternehmen gewarnt und dem Bemerken, daß wir sonst uns genötigt
sehen werden, ferneren Gesuchen um Unterstützung die Berücksichtigung zu versagen. Aus den Akten sehen wir jedoch, daß unsere Warnung nichts gefruchtet hat. Andere
Maßregeln, um die Baulust in den angemessenen Schranken zu halten, stehen uns Fabrikräten gegenüber leider nicht zu Gebote. Abgesehen von diesen allgemeinen Einwänden bestehen
von unserer Seite gegen diesen Plan an und für sich im Besonderen keine Erinnerungen." Kreisbaurat Oskar Molitor hat in seiner Stellungnahme am 15. 1. 1897 in ästhetischer und
künstlerischer Hinsicht ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung, hält aber das Projekt für zu kostspielig: " ... faßt die projektierte Kirche 1200 Personen, während die Gemeinde z.
Zt. 1.200 Seelen zählt. Es ist der Raum der Kirche sehr reichlich bemessen.
Erst am 7. Oktober 1901 meldet das Bezirksamt Landau der Regierung in Speyer, daß der bauliche Zustand der alten katholischen Kirche schon seit Jahren schlecht sei und die Reparaturen immer
kostspieliger würden. Das Baukapital für die Realisierung des Bauplanes von Wilhelm Schulte betrage ungefähr 100.000 M. "Da jedoch am alten Turm, welcher stehen bleibt, voraussichtlich noch
größere Reparaturen vorzunehmen sein werden und auch sonstige unvorhergesehene Ausgaben eintreten kännten, so glaubt der Fabrikrat vorsorglich eine Bausumme von 102 000 M vorsehen zu sollen".
In diesem Sehreiben wird der Vorschlag gemacht, zu dem inzwischen auf 72 000 M gestiegenen Baukapital die noch fehlende Summe durch ein Darlehen zu finanzieren.
Kreisbaurat Karl Wolf, der Nachfolger von Molitor, erstellt ein neues Gutachten, das die bestehenden Bedenken der Regierung in Speyer nochmals einzeln durchgeht, aber zu
einer ganz anderen Bewertung als in den vergangenen Jahrzehnten kommt.
Schließlich empfiehlt die Regierung in Speyer dem Staatsministerium des Inneren die Erwirkung der Allerhöchsten Genehmigung in einem Schreiben vom 10. Februar 1902.
Kirchenneubau (1902 - 1904) durch Aufnahme eines Darlehens der Kath. Kultusgemeinde über 30.000 Reichsmark bei der Aktiengesellschaft für Boden- und Kommunalkredite in
Elsass-Lothringen; die politische Gemeinde übernimmt die Bürgschaft. Arzheimer Sparbeitrag: 72.000,00 Reichsmark. Der spätgotische Turm der früheren Kirche wird
erhalten.
Grundsteinlegung am 08.06.1902 (Pfarrer Hofmann zusammen mit dem Godramsteiner Pfarrer Hörner und Stadtpfarrer Brehm. Somit konnte von 1902-1904 südlich der alten
Kirche der heutige neuromanische Bau als dreischiffige, gewölbte Basilika mit Querhaus gebaut werden.
Arzheim hatte 1.270 Einwohner, davon 32 Juden und 14 Protestanten. Der alte Friedhof, der bis 1813 genutzt worden war, fiel dem Kirchenneubau zum Opfer.
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