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Jüdisches Leben
Jüdisches Leben in Arzheim 1
Jüdisches Leben im Raum Landau ist seit dem frühen Spätmittelalter nachgewiesen. So bestand in der Stadt eine jüdische Gemeinde und im Jahre
1273 wird als jüdischer Bewohner der „Michel von Landau“ namentlich erwähnt. Sie wohnten in der Oberen und Uneren Judengasse (heute
Theaterstraße). Obwohl dort wohl auch bereits zu dieser Zeit eine Synagoge stand, wird sie erst 1435 erstmals urkundlich erwähnt.
Bis zur Vertreibung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten lebten immer Juden in der Stadt und den umliegenden Dörfern, sie wurden
allerdings mehrfach vertrieben und mehr oder weniger kurze Zeit später wieder zugelassen. Für die Vertreibung und die Zulassung war jeweils ein aus
dem sog. Judenregal abgeleitetes königliches „Schutz­geld“ zu bezahlen.
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Arzheim
In Arzheim bestand eine jüdische Gemeinde bis Ende des 19. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht wohl in die Zeit des beginnenden 18. Jahrhunderts zurück. Im 17. Jahrhundert gehören die am Ort
lebenden jüdischen Familien zum Friedhofsverband des jüdischen Friedhofes in Annweiler.
1714 gab es drei jüdische Haushaltungen am Ort, 1718 fünf, 1733 bis 1750 drei bis vier. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ging die Zahl von drei (1775) auf nur noch eine Familie (1785) zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt:
1808: 18 jüdische Einwohner (2,1 % der Gesamteinwohnerschaft)
1825: 34 (3,2 %)
1847/48: 41 (in neun Familien)
1875: 54 (ca. 5 %)
1900: 15
1924 12
1932 13
Die Toten der Gemeinde wurden im 17. Jahrhundert im jüdischen Friedhof in Annweiler, dann auf dem jüdischen Friedhof in Essingen und seit 1847 auf dem jüdischen Friedhof in Landau beigesetzt.
Synagoge in Arzheim seit Beginn des 18. Jahrhunderts: 1730 beschwerten sich einige Arzheimer Bürger bei der Regierung in Bruchsal, dass die Synagoge "mitten im Dorf" "aufgerichtet" sei und Juden aus benachbarten
kurpfälzischen und zu Zweibrücken gehörenden Orten zu den Gottesdiensten nach Arzheim kamen. Von Seiten der Regierung wurde geantwortet, dass die Synagoge zwar zurecht bestehe, aber es nicht erlaubt sei, dass die
"ausländischen" Juden zum Gottesdienst kommen würden. Aus dem Jahr 1748 liegt eine weitere Beschwerde vor. Die Juden am Ort hätten eine neue Synagoge in einem an der Hauptstraße gelegenen Haus eingerichtet.
Dieses Bethaus würde wiederum von Juden aus Zweibrücken und der Kurpfalz besucht. Da diese Synagoge ohne Genehmigung der Behörden eingerichtet worden war, musste sie aufgrund der Beschwerde geschlossen
werden.
1863 erließ Bürgermeister Hüppler eine Synagogenverordnung für Arzheim, die mir leider noch nicht vorliegt. Um 1884 löste sich die Gemeinde auf. Die hier noch lebenden jüdischen Familien (u.a. die Familie Abraham in der
Hauptstraße 36), schlossen sich der Gemeinde in Landau an. 1924 wurden 12, 1932 13 jüdische Einwohner am Ort gezählt. Nach 1933 sind die meisten von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der
zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.
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Der Anteil der jüdischen an der
Gesamtbevölkerung Deutschlands
betrug seit dem Mittelalter immer
etwas weniger als 1%.
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Die jüdische Bürgerin HERRMANN
geborene ABRAHAM Gisela in Arzheim
- verheiratet mit Walter Herrmann
emigriert am 10.05.1940 in die USA -
Le Puy (Hilaire), Schnectady (USA)
Melanie Haas geb. Abraham am 16. Februar
1894 in Arzheim/Pfalz und Ehefrau von
Salomon Haas, Mutter von Richard und Lothar
Haas; sie wird am 22.10.1940 von der
Kronenstraße 10 in Karlsruhe nach Gurs
(Frankreich) deportiert und gilt als in
Auschwitz verschollen.
Synagogenordnung von 1863; Bürgermeister Hüppler